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AutorenbildKarina Strasser-Neuhofer

Verliert euren Kopf und findet eure Sinne wieder!

Aktualisiert: 1. Juni 2020

Aha!


Nichts Neues, denkst du jetzt?

Sagen eh alle, meinst du?


Stimmt auch, ist nicht neu.

Sagt ja schon Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie.

Und nicht nur er. In abgewandelter Form wird uns das ja grad überall entgegen geschmettert. Sei es von Gönn-dir-Auszeit-in-unserem-sauteuren-Spa-Bereich Plakaten oder Wecke-deine-Sinne-mit-diesem-Wässerchen Werbungen. Wir wissen mittlerweile ALLE, dass es wichtig ist, unserem überanstrengten Kopf eine Ruhepause zu gönnen, möglichst viele sinnliche Erfahrungen zu erhaschen, und nun endlich Geist, Körper und Seele in Einklang zu bringen.


Mainstream.

Nichts Neues.


Eben irgendwie doch.


Nur weil das da überall steht, wissen wir nicht wie das geht.


Unsere ganze westlich-geprägte, leistungs-getrimmte Gesellschaft ist darauf ausgelegt verstandesmäßig-vernünftig zu funktionieren. Wir befinden uns in einem Strudel von ständiger Überinterpretation unseres Geistes. Da reichen ein paar kleine Ausflüge zu ins Yogastudio, den Spa-Bereich oder den Tanzkurs nicht aus – um unsere Körperlichkeit und unsere Sinne wieder zu integrieren.


Wir müssen uns radikal damit auseinandersetzen wieder ganz zu werden.



Unser Körper gehört zu uns.

Unsere Sinne gehören zu uns.

Unsere Seele gehört zu uns.


Echt. Wirklich. Immer.




Und das müssen wir erst wieder neu einüben.

In der ganzen Tiefe, die dieses mittlerweile medial ausgelutschte Versprechen „Körper, Geist und Seele in Einklang bringen“ eigentlich meint.

Das ist ein 24 hours Job.

Uns immer und immer wieder dran erinnern, dass unser Geist ein aufgeblasener, eingebildeter und überdimensionierter Teil von uns ist.

Der verdammt wichtige Arbeit macht.

Und trotzdem die anderen Teile als Mitspieler*innen braucht, wenn wir uns wieder ein bisschen mehr GANZ fühlen wollen.


Komm in deinem Körper an.

Verbinde dich mit deinen Sinnen.

Halte inne.

Halte aus, zu spüren was ist.

Ertrag die Stille ...

und die Angst, die aufkommt, wenn du nicht weißt, was dich in der Stille in deinem Inneren erwartet.



Und wie kommst du da hin?

Das ist ja ein verdammt hoher Anspruch?


Diesmal gibt es an dieser Stelle keine kunsttherapeutische Übung.

Das wäre ja wieder genau das gleiche. Eine einzelne Übung, die das Heil verspricht.


Aber einen Tipp hab ich schon:


Mach, was du sonst auch machst.


  • Putze deine Zähne.

  • Koche was Feines.

  • Gehe oder fahre zu deinem Arbeitsplatz.

  • Gieße deine Pflanzen.

  • Streite mit deinem/deiner Partner*in.

  • Räume das Chaos in deiner Wohnung auf.

  • Mach dein Morgenritual.


Mach was du sonst auch machst. Aber lass deinen Körper und dein Sinne mitspielen.


Versuche dabei mal ab und zu deinen Körper zu spüren. So wirklich. Wie gehts dem beim Zähneputzen? Welche Muskeln spannen sich an, wenn du in die Arbeit gehst? Was macht er immer gleich, was macht er heute anders, wenn du dich in einem Streitgespräch befindest? Lösen manche Bewegungen deines Morgenrituals bestimmte Gefühle aus?


Und die übrigen Sinne sind auch sehr herzlich eingeladen, sich zu beteiligen an deinem (Er-)Leben. Wie fühlen sich deine Lippen an, wenn die Zahnpasta aus dem Mund schäumt? Was riechst du, wenn ein Streit hochkocht?

Wir müssen nicht unbedingt unseren Kopf verlieren ....

aber auf jeden Fall unsere Sinne wiederfinden.

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